Wirtschaft • 12.09.2017

Kleine und mittlere Unternehmen bemängeln Innovationshemmnisse

Bilanz: Innovationsreport 2017 des Deutschen Industrie- und Handelskammertags

Foto: Eine offene, leuchtende Box unter vielen geschlossenen; copyright:...
Quelle: panthermedia.net / balein

Für die Befragungen des DIHK-Innovationsreports 2017 gaben Unternehmen an, dass sie ihre Innovationsbestrebungen zwar weiter ausbauen wollten, allerdings mit weniger Nachdruck als in den vergangenen Jahren. Zwölf Prozent der Unternehmen rechnen mit weniger Innovationen, während 41 Prozent mehr Innovationen planen. Damit steigt der Wert Innovationsverringerung im Verhältnis zum Wert Innovationsausweitung und der Innovationssaldo geht zurück.

Gerade kleine und mittlere Unternehmen mit weniger als 250 Mitarbeitern geben an, ihr Innovationsbestreben weniger stark ausbauen zu wollen. Nur 37 Prozent kleinerer und mittlerer Betriebe planen, ihre Innovationsaktivitäten zu verstärken, bei den Großunternehmen hingegen mehr als die Hälfte.

Fachkräftemangel und ungenügender Breitbandausbau als Innovationshemmnisse

Als größtes Hemmnis für Innovationstätigkeit wird der Fachkräftemangel angegeben. 82 Prozent der Betriebe geben an, dass sie keine geeigneten Facharbeiter, Akademiker oder Auszubildenden finden. Besonders Mittelständler bekommen den Mangel an Facharbeitern und Auszubildenden zu spüren. Unternehmen suchen nun auch vermehrt im Ausland nach qualifiziertem Personal und Forschungskräften.

Auch der mangelhafte Ausbau der Breitbandanbindung wird von Unternehmern als Innovationsbremse genannt. Besonders die Informations- und Kommunikationsbranche sieht sich davon in ihren Innovationsbemühungen eingeschränkt. Eine gute digitale Anbindung ist gerade für Dienstleistungsanbieter oft unerlässlich.

Finanzierung von Innovationsaktivitäten

Der Innovationswille hängt auch von den Finanzierungsmöglichkeiten der Betriebe ab. Inzwischen finanzieren deutlich mehr Unternehmen (im Vergleich mit Angaben aus dem Jahr 2012) ihre Innovationsvorhaben aus Eigenkapital. Sowohl kleinere Betriebe mit weniger als 50 Beschäftigten als auch Dienstleister verwenden für die Finanzierung hauptsächlich Eigenkapital. Kredite werden von Dienstleistungsunternehmen seltener zur Innovationsfinanzierung herangezogen. Bankfinanzierungen zu erhalten ist aufgrund der schwierigen Bewertung von Innovationsvorhaben – besonders im digitalen Bereich – problematischer.

Weitere Finanzierungsmöglichkeiten stellen Förderprogramme des Bundes, der Länder und der EU bereit. Jedoch werden diese Programme laut Angaben der Betriebe oftmals nicht in Anspruch genommen, weil sie den Unternehmern nicht bekannt sind oder die Antragsstellung als zu kompliziert und aufwendig empfunden wird.

Innovation durch Zusammenarbeit

Kooperationsprojekte sind für Unternehmen weiterhin ein guter Innovationsmotor, um neue Lösungen zu entwickeln. Als bevorzugte Kooperationspartner geben Betriebe Lieferanten und Kunden an. 90 Prozent der größeren Unternehmen streben auch eine Kooperation mit wissenschaftlichen Einrichtungen an. Kleineren Betrieben stehen meist nicht die erforderlichen Ressourcen zur Verfügung, um Kooperationspartner aus der Wissenschaft zu gewinnen.

Hier könnten eine bessere Informationspolitik und Anreize für die Hochschulen zur Verbesserung beitragen. Suchportale und Kooperationsplattformen sowie gut funktionierende, regionale Transfermechanismen können Unternehmen helfen, Zugang zu Innovationschancen zu erlangen.

Der DIHK-Innovationsreport 2017 basiert auf Einschätzungen von über 1.700 innovationstätigen Unternehmen, die zum Thema Innovation von den Industrie- und Handelskammern befragt wurden.

Autor: Julia Pott, iXtenso

Themenkanäle: Marktforschung, Wirtschaft

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