Firmennachricht • 10.01.2017

Die Zukunft des Lebensmittelladens

Wie kann er sich gegen eCommerce und verändertes Kundenverhalten behaupten?

Ein Lebensmittelladen ist viel mehr als nur ein Ort, an dem man Nahrungsmittel kaufen kann. Es kann ebenso eine Bank sein, eine Apotheke, eine Postfiliale oder ein Restaurant und vieles mehr. Gleichzeitig kaufen aber die Kunden vermehrt ihre Lebensmittel im Internet und an vielen Orten gehen sie zurück in die Einkaufszonen der Innenstädte. Wie können die großen Lebensmittelläden diese Veränderungen überleben?

In den letzten 40 oder 50 Jahren wurden die Lebensmittelläden immer größer und verlagerten sich von den Innenstädten auf die Randgebiete, wo sie den Kunden mehr Einkaufs- und Parkfläche schufen. „Im Vereinigten Königreich wurden immer größere Läden entwickelt, weil die nun arbeitenden Frauen ihren Einkauf auf eine konzentrierte Art machen mussten. Sie wollten für die ganze Woche einkaufen und hatten nicht die Zeit alles in lokalen Läden zu erledigen.“, sagt der Einzelhandelsexperte Richard Hyman.

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Foto: Die Zukunft des Lebensmittelladens
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Der genaue Zeitpunkt des Umzugs der Lebensmittelläden aus den Innenstädten variiert in den verschiedenen Ländern, aber es ist nun überall passiert. In den meisten Ländern hat dies aber zu einem neuen Problem geführt: die Flächen sind nun zu groß und der Ertrag durch die Kunden reicht nicht für die Kosten der Anlagen. Das hat die Einzelhändler dazu gezwungen neue Ertragsmöglichkeiten zu finden, um die Marge zu vergrößern.

Parallel zum Wildwuchs der Lebensmittelläden über den Bedarf hinaus wollen natürlich die Einzelhändler generell zusätzliche Wege finden, um Kunden in ihre Läden zu locken. Durch die vielen Wahlmöglichkeiten der Kunden heutzutage ist das Anbieten von zusätzlichen Services ein Weg, der attraktivste Laden in der Gegend zu werden.

Nutzen des Raums und Erhöhung der Kundenfrequenz

Die gewöhnlichen zusätzlichen Angebote in Lebensmittelläden sind Brief- und Paketservice und Bankservice, Reinigungen, aber auch Non-Food Angebote wie Kleidung, Haushaltsprodukte, Cafés und Restaurants. Laut Richard Hyman beginnt sich die gesamte Industrie trotz dieser zusätzlichen Dienste zu wandeln.

„Es kippt alles mit dem Wachstum des Online-Shoppings. Die Kunden sind im Moment mehr daran interessiert zurück in die Innenstädte und deren Läden zu gehen. Dies hat zu einer Wiederbelebung des Stadtteil-Shoppings geführt. Die modernen Kunden machen ihre großen Lebensmittelkäufe online und kaufen Zusätzliches in den Läden der Innenstädte oder des jeweiligen Stadtteils.“

eCommerce nimmt zu, aber die Lebensmittelläden werden noch länger da sein. Da sind zusätzliche Angebote eine der besten Methoden, damit der Kunde einen bestimmten Laden auswählt. „Wenn sie der Laden sind, der neben der Post auch noch die Bank ist, werden sie bei den Kunden der bevorzugte Laden der Region sein.“, sagt Mårten Persson, Product Manager Cash Management bei Strongpoint.

Die Zukunft des Bargelds im Einzelhandel

Ein weiterer schon länger anhaltender Trend ist die Kartenzahlung, die Kunden dem Bargeld vorziehen. Trotzdem ist natürlich Bargeld gerade für kleinere Käufe immer noch im Umlauf. Vor allem Kunden mit geringerer Kaufkraft benutzen eher Bargeld, weil sich damit das Budget besser kontrollieren lässt – Wenn keine Scheine mehr im Portemonnaie sind, ist einfach kein Geld mehr da. Die Rentner sind da ein gutes Beispiel. „Man kann leicht den Fehler machen zu glauben, dass allein das Alter die älteren Menschen eher Bargeld nutzen lässt. Aber wir können sehen, dass dies mit den Lebensumständen des Ruhestands zusammenhängt. Es scheint, als ob viele Menschen nach der Pensionierung sofort auf Bargeld umsteigen. Wir glauben, dass das damit einhergehende geringere Einkommen direkt damit zu tun hat.“, erklärt Mårten Persson.

Richard Hyman glaubt, dass uns Bargeld entgegen der Entwicklungen im Internet auch weiterhin und für eine lange Zeit begleiten wird. „Da durch die entstandenen Beschäftigungsmodelle eine immer fragmentiertere Gesellschaft entsteht, werden wir – zumindest im Vereinten Königreich – eine kleine Wiederbelebung des Bargeldgebrauchs erleben. Eine immer größere Zahl von Selbständigen bedient Kunden mit kleineren Dienstleistungen. Dafür ist Bargeld ein gutes Mittel. Dass es aus dieser steigenden Bargeldmenge ein Teil in den Lebensmittelhandel schafft, ist ein durchaus nachvollziehbarer Gedanke.“

In den nordischen Märkten ist die Bargeldabwicklung eine weitere Methode um Kunden in die Läden zu bekommen. Wenn man an der Kasse Bargeld direkt ausgezahlt bekommt, ist dies noch ein Grund, diesen Laden einem anderen vorzuziehen. „Es ist halt sehr bequem für den Kunden, sich an der Kasse auch direkt Bargeld aus dem Konto auszahlen zu lassen, wenn sie für Ihre Lebensmittel bezahlen“, sagt Mårten Persson.

Die Bargeldabwicklung hat auch klare Vorteile für den Einzelhändler. Alles Bargeld, das an der Kasse „verkauft“ wird ist direktes Geld und damit schneller und einfacher als der Verkauf eines Produkts.

Der Kunde bestimmt

Eine Lösung des Raumproblems war der Hauptgrund der großen Lebensmittelläden zusätzliche Dienstleistungen anzubieten. Richard Hyman hält dies aber für einen relativ unbelastbaren Grund mit anderen Firmen wie Banken, Versanddienstleistern oder Restaurantketten zu kooperieren.

„Leute die glauben, dass man sich mit jemandem zusammentun muss, nur um einen freien Platz zu füllen, gehen letztendlich mit dem falschen Partner ins Bett. Viele Lebensmittelläden haben neue Dienstleistungen angeboten und glauben, sie könnten diese auf genau dieselbe Weise betreiben wie vorher ihren eigenen Laden. Aber sie müssen da bereit sein anders zu denken. Wenn sie eine Bankdienstleistung anbieten, können sie das nicht wie ein Lebensmittelhändler tun.“

In westlichen Gesellschaften ist der Einzelhandel schon sehr gesättigt, weiß Richard Hyman. „Die Kunden bestimmen das Handeln der Kaufleute in einer Weise wie nie zuvor. Die Kundenwünsche stehen im Mittelpunkt aller Aktionen der Einzelhändler. Mein Vorschlag wäre den Ball zum Kunden zu spielen und dann einfach weiter zu denken: Wo werden die Menschen von heute denn nun in fünf Jahren einkaufen?“

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