Interview • 01.10.2012

Displays und Projektoren oder Schilder und Plakate?

iXtenso-Interview mit Achim Bukmakowski, Epson Deutschland

Der Schweizer Möbel-Discounter LIPO druckt Preisschilder, Banner und Poster...
Der Schweizer Möbel-Discounter LIPO druckt Preisschilder, Banner und Poster selbst.
Quelle: Epson

Seit zwölf Jahren arbeitet Achim Bukmakowski bei Epson, 2010 übernahm er die Leitung der Abteilung Professional Graphics & Photo. Der 49-Jährige verantwortet in dieser Position den Vertrieb von Großformatdruckern ab DIN A2 in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Mit ihm sprachen wir über Trends in der visuellen Kommunikation des Handels, über Plakate und Video, Kosten und Outsourcing.

Welche Trends beobachten Sie in der visuellen Kommunikation im Handel?

Traditionelle Schilder und Plakate werden verstärkt durch fest installierte Displays und Projektoren abgelöst. Insbesondere die Projektionstechnologie bietet dem Anwender verschiedene Vorteile – wie frei wählbare Größe der Abbildung, die Kombination verschiedener Multimedia-Inhalte und schnell wechselbaren Content. Aber auch das Thema Farbe – zum Beispiel bei Regaletiketten, auf Coupons und auch dem Kassenbon – gewinnt immer mehr an Bedeutung.

Sind großformatige, gedruckte Bilder eine Alternative zu Video-Screens?

Sowohl Plakate als auch Screens und Projektoren haben ihre Berechtigung. Bei der Entscheidung für eine bestimmte Lösung spielt die konkrete Anwendung eine entscheidende Rolle. So sind Projektionen in den Citylights nur schwer zu verwirklichen. Zudem ist die Implementierung von Projektoren oder Bildschirmen spürbar aufwändiger und teurer als ein einfacher aber hochwertiger Druck. Geht es jedoch um die Abbildung von Multimedia-Inhalten, führt kein Weg an einer Projektion oder einem TV-Screen vorbei. Die Flexibilität einer Projektion ist – auch hinsichtlich ihrer Größe – dank moderner Projektionstechnologie kaum zu übertreffen und findet deshalb immer stärker Anwendung in Unternehmen.

Kann man auch Papierbahnen im Store bedrucken?

Es gibt eine Reihe von Anwendungen, bei denen beispielsweise A2-Drucke in unterschiedlicher Länge angefertigt werden. Ein gutes Beispiel dafür ist das Möbelhaus LIPO in der Schweiz, die unsere Drucker für die Instore-Beschilderung nutzen. Das Unternehmen D’SIGN signfactory Limacher fertigt in einer anderen Anwendung Schilder und Plakate als Druckdienstleister an.

Wann lohnt sich im Großformatdruck das Outsourcing? Wann ist ein eigener großer Drucker sinnvoll?

Hier ist eine generelle Antwort schwierig. Es gibt sicher für jedes Unternehmen einen Punkt, an dem die Entscheidung für oder gegen Outsourcing kippt. Für eine Inhouse-Produktion spricht, dass Unternehmen die volle Kontrolle über die Produktionsqualität behalten. Bei externen Dienstleistern steht im Streitfall oft ein zeitaufwändiger Reklamationsprozess an, der den Dienstleister schnell in Verzug gegenüber seinen eigenen Kunden bringt. Ein weiterer Vorteil einer eigenen Produktion besteht in der hohen Flexibilität. Man druckt das benötigte Material on-demand, produziert also genau so viele Exemplare, wie man jetzt gerade benötigt – eine Produktion auf Halde entfällt. Ein Vorteil externer Produktion ist, dass man kein Knowhow in einem komplexen und schwierigen Gebiet wie dem professionellen Druck aufbauen muss.

Warum sind Beispielrechnungen für den ROI so schwierig?

Eine solche Beispielrechnung lässt sich nur als grober Richtwert anstellen und muss mit größter Vorsicht gesehen werden. Es eignet sich nicht zur Kalkulation real anfallender Kosten, da die Verbrauchskosten eines jeden Drucks essentiell vom Bildinhalt, dem genutzten Papier, den eingestellten Farbprofilen und noch weiteren Parametern abhängen. Viele unserer Kunden nutzen für eine Kostenkalkulation Erfahrungswerte, die im Laufe der Zeit hinreichend gesammelt werden.

Wie kann man bei Plakaten den Verbrauch an Farbe senken, ohne dass das Druckbild leidet?

Falls man nicht mit fertigen Farbprofilen arbeitet, besteht bei Epson-Druckern die Möglichkeit, den Farbauftrag zu senken. Da unsere Druckertreiber aber darauf ausgelegt sind, das bestmögliche Ergebnis bei minimalem Einsatz von Material zu erreichen, ist eine Änderung des Druckbildes bei einer Änderung des Tintenauftrages unausweichlich.

Wie entwickeln sich die Preise im Vierfarbdruck? Braucht man noch vorgedruckte Plakate mit dem farbigen Logo?

Plakate, Schilder und andere Signalflächen haben nach wie vor ihre Bedeutung und müssen nach wie vor entweder durch Druckdienstleister oder den Kunden selbst produziert werden. Vorgedruckte Logos hingegen benötigt man aufgrund der hohen Druckqualität moderner Großformatdrucker nicht mehr. Die Preise bleiben stabil, jedoch bieten moderne Drucksysteme mehr Freiheiten bei der Produktion von Druckmaterialien.

Woher bekommt der Handel die passenden atmosphärischen Bilder?

Hier ist es für uns sehr schwer, eine Aussage zu treffen, weil es eine Vielzahl an Möglichkeiten gibt, die je nach Firmenphilosophie genutzt werden. Manche Kunden legen Wert auf einen individuellen Stil und engagieren einen eigenen Fotografen, andere greifen auf Bildagenturen zu, wieder andere fotografieren selbst.

Interview: René Schellbach, iXtenso.com


 

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